Adipositas, zu deutsch, die krankhafte Fettsucht, gehört zu den Zivilisationskrankeiten. Nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt, stellt Adipositas ein beträchtliches Gesundheitsrisiko dar. Deshalb ist Adipositas auch seit 1997 von der WHO als
chronische Krankheit anerkannt.
Dabei ist es kein Geheimnis, warum Menschen übergewichtig werden und was man dagegen tun kann. Allein unser moderner Lebensstil mit den immer verfügbaren Lebensmitteln, steht im krassen Widerspruch zu dem, wie uns Menschen die Evolution einmal gemacht hat. Unser Körper hat über tausende von Jahren „gelernt“, Reserven anzulegen, wenn genug Nahrung da ist und davon zu zehren, wenn nicht genug Nahrung da ist. Dieser evolutionäre Vorteil hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind und maßgeblich zur Entwicklung des Menschen beigetragen.
Wer Energie speichern konnte, hatte in Zeiten des Mangels einen Überlebensvorteil, was dazu geführt hat, dass Menschen, die mehr Energie speichern konnten, sich auch mehr verbreitet haben, als Menschen, die nicht so viel Energie speichern konnten. Überleben des Stärkeren oder in diesem Fall des Dickeren. Wir sind also genetisch schon darauf programmiert, Fettreserven anzulegen.
In Zeiten des Überflusses an Nahrungsmitteln, in denen wir heute leben, wird genau diese genetische Konditionierung, die früher das Überleben sichergestellt hat, zur heimtückischen Falle.
Dazu kommt, dass wir uns durch die industrielle und technische Entwicklung immer weniger bewegen oder harte körperliche Arbeit verrichten, also Energie verbrauchen.
Wenn wir jetzt also auf einmal weniger Nahrung zu uns nehmen, „denkt“ unser Körper, das eine Mangelperiode beginnt und fängt an, von den Reserven zu zehren. Ist die Zeit des Mangels vorbei, die Diät zu Ende, wird der Körper versuchen, genau wie die Evolution es vorgesehen hat, die Reserven wieder aufzufüllen und sogar noch mehr davon anzulegen. Schon nach kurzer Zeit ist das alte Gewicht nicht nur wieder erreicht, sondern sogar noch höher.
In der Therapie der Adipositas gilt es nun, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und den Körper so zu konditionieren, dass er keinen Mangel mehr empfindet.