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Normalgewichtige haben oft wenig Verständnis für übergewichtige Menschen. Sie meinen, das Übergewicht liege an mangelnder Selbstkontrolle und sehen im Adipositas-Erkrankten eher „den Dicken“ als „den Menschen“. Mit dieser Kränkung umzugehen ist schwierig, vor allem wenn die Krankheit sich im Alltag mit allen Facetten in den Vordergrund drängt. Aber: Sie sind nicht ihre Krankheit. Die Krankheit ist Teil ihres Lebens und in ihrem Leben können Sie jeden Tag selbst kleine Veränderungen vornehmen.
Fettleibigkeit (Adipositas) kann nicht nur krank, sondern auch einsam machen – Betroffene werden häufig stigmatisiert, von anderen ausgegrenzt und oft sogar verspottet. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine von der Krankenkasse DAK-Gesundheit beauftragte Forsa-Studie aus dem Jahr 2016. Nach der Studie haben 71% der Befragten Probleme mit der Ästhetik adipöser Menschen. 15% versuchen sogar den Kontakt mit stark Übergewichtigen zu meiden. Eine Mehrheit der in der Studie Befragten glaubt sogar, dass die Betroffenen nur zu faul zum Abnehmen sind, darunter nicht wenige Ärzte.
Manche Kinder sind in ihren Äußerungen kränkend. Mal ist es die Neugierde, die sie antreibt – „Warum ist der so dick?“ – mal nutzen sie das Übergewicht ihres Klassenkameraden als Vorwand, um jemanden auszugrenzen. Wenn Kinder an Adipositas erkrankt sind, brauchen sie besondere Unterstützung. Sie leiden sehr unter offenen Hänseleien. Ihnen kann es sehr helfen, in einer Gruppe anderer, betroffener Kinder Sport zu treiben, oder gemeinsam mit ihnen Kochen zu lernen.