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Als konservative Adipositas Therapie bezeichnet man alle Verfahren, die nicht operativ sind. Dazu gehören die Ernährungstherapie, Medikamente, Psychotherapie und die so genannten Multimodalen Konzepte.
Eine medikamentöse Therapie kommt bei Adipositas Betroffenen eigentlich nur in Frage, wenn ein Arzt diese auch verordnet. Fragen Sie dazu am besten bei Ihrem Hausarzt nach.
Medikamente zum Abnehmen, die Sie irgendwo im Internet bestellen, sind meist wirkungslos und Sie sollten sie nicht einnehmen.
In wenigen Fällen, in denen das Übergewicht z.B. durch eine Chemotherapie oder durch eine Hormontherapie verursacht ist, kann man durch eine gezielte Umstellung der Medikation eine Besserung erreichen. Das hat aber nichts mit der großen Mehrheit der von Adipositas Betroffenen zu tun, deren Übergewicht durch ihre Lebensweise verursacht wurde.
Im Gegensatz zur Fresssucht und der Magersucht, die als psychische Krankheiten anerkannt sind, ist die Adipositas, die krankhafte Fettsucht nicht als solche zu sehen. In einigen Fällen wird die Adipositas, bzw. das Fehlverhalten, das zur Adipositas führt, aber durch eine psychische Krankheit, wie z.B. Depressionen verursacht.
In einem solchen Fall kann eine von einem Psychotheraputen durchgeführte Therapie zu Beseitigung der Ursache führen und damit zu einer Reduktion des Übergewichtes.
Eine solche Therapie sollte jedoch immer mit einer interdisziplinären Abstimmung zwischen den behandelnden Ärzten einher gehen, da neben der Psychotherapie auch eine Ernährungstherapie und eine Bewegungstherapie durchgeführt werden sollte.
Multimodale Konzepte bilden heute die Grundlage der Therapie zur Gewichtsreduktion, auch weil z.B. die Krankenkassen, die Übernahme der Kosten in der bariatrischen Chirurgie von der begleitenden Durchführung eines solchen Konzeptes abhängig machen. Aber auch, weil nur die Kombination unterschiedlicher Therapien einen nachhaltigen Erfolg sicher stellt.
Das Multimodale Konzept kombiniert dabei folgende drei Bereiche:
Unter Anleitung eines Diätassistenten oder eines Ernährungsmediziners erfolgt eine gezielte Umstellung des Essverhaltens und eine langfristige Ernährungsumstellung. Dies kann in Gruppentherapie, wie auch einzeln mit dem jeweiligen Betroffenen geschehen, wichtig dabei ist nur die dauerhafte Umstellung der Ernährung.
Ausgehend von den individuellen Möglichkeiten des Betroffenen wird ein Programm zu mehr Bewegung erstellt. Hierbei geht es nicht darum einen Marathon zu schaffen, sondern im Alltag mehr Energie zu verbrennen, indem man die Treppe statt des Fahrstuhls benutzt, die Kinder zu Fuss zur Schule bringt und regelmäßig trainiert.
Sportarten, die hier besonders gut geeignet sind, sind Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder Wassergymnastik. 1000m Schwimmen verbrennen einige hundert Kalorien und mit 2 x 1000m pro Tag verlieren Sie bis zu 800g Körpergewicht pro Woche.
Sport hat noch weitere wichtige Effekte: Muskeln verbrennen Fett und mehr Muskeln verbrennen mehr Fett. Daneben stützt die Muskulatur die stark belasteten Gelenke. Wichtig dabei ist es, immer nur an den eigenen Grenzen zu trainieren und wenn zu Beginn nur 5 oder 10 Minuten Nordic Walking möglich sind, dann ist das ein Anfang. Sie werden sehen, schon nach wenigen Wochen werden die Strecken länger, die Sie laufen können und je mehr Sie trainieren, desto mehr Energie kann Ihr Körper verbrauchen. Ein bewährtes Konzept sind dabei Trainingsgruppen mit Menschen auf dem gleichen Leistungslevel und die Begleitung des Trainings durch einen Physio- oder Sporttherapeuten oder einen Fitnesstrainer.
Die Verhaltens-Therapie soll den Adipositas-Betroffenen helfen, tief verwurzelte Verhaltensmuster aufzubrechen und zu verändern, damit die Bewegungstherapie und die Ernährungstherapie ihre Wirkung entfalten können. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass das Verhalten der Menschen tief im Unterbewusstsein verwurzelt ist und es einiger Anstrengung bedarf, es zu ändern. Jeder, der auch nur einmal versucht hat, das Rauchen oder eine andere schlechte Gewohnheit aufzugeben, kann nachvollziehen, was es heißt, seine Lebensweise langfristig zu ändern.
Last but not least steht beim multimodalen Konzept die medizinische Betreuung als vierte tragende Therapieeinheit. Im Mittelpunkt steht dabei der interdisziplinäre Austausch der beteiligten Fachrichtungen. Denn eine Umstellung der Ernährung und die Anpassung der Nährstoffzufuhr an ein geändertes Bewegungsverhalten erfordert eine genaue Kontrolle, sonst werden genau die Fettstoffwechselstörungen verstärkt, die erst zur Adipositas geführt haben. Daher ist die medizinische Begleitung des gesamten Prozesses unerlässlich.